Eine Einladung Japanisch zu lernen
Buchtitel: Japanisch – Sprache des Teufels?
Autorin: Margaret Mehl
Verlag, Erscheinungsjahr: Iudicium, 2008 (OAG-Taschenbuch Nr. 88)
ISBN 978-3-89129-937-1
Die Verfasserin, graduierte Japanologin mit Tätigkeitsschwerpunkt an der Universität Kopenhagen, versteht dieses Büchlein als Vademekum für alle, die überlegen Japanisch zu lernen oder die gerade damit angefangen haben. Doch auch andere werden der kurzweiligen Abhandlung Informatives wie Amüsantes gleichermaßen abgewinnen oder sich in den dargelegten Problemfällen bei der Aneignung des Japanischen wiederfinden können.
Beruhigend, zu erfahren, dass man mit dem korrekten Lesen der kanji nicht nur als gaijin in Schwierigkeiten kommen kann, sondern beim „Übersetzen“ von Namens-kanji sogar Japaner mitunter zu kiefeln haben. Dennoch nötigt das Fazit Respekt ab: „Nur ganz wenige Japaner sind Analphabeten, und Rechtschreibschwierigkeiten sind seltener als bei uns.“(S. 25)
Wie und in welchen Situationen das Wörtchen dōmo weiterhelfen kann, beleuchtet die Autorin ebenso wie die bisweilen recht lustig anmutende Einverleibung von Fremdwörtern und die damit einhergehende phantasievolle Neuschöpfung von Begriffen: Etwa gebabō, zusammengesetzt in den zwei ersten Silben aus dem deutschen ‚Gewalt’ und dem japanischen bō (für Stock). Gemeint ist ein Schlagstock, dessen sich ehedem enragierte Studenten zur Durchsetzung ihrer Standpunkte befleißigten (vgl. S. 32).
Wie man um Ausflüchte nicht verlegen zu sein braucht, bei gleichzeitigem Wahren aller Anstands- und Höflichkeitsformen, wird ebenso vermittelt, wie Einblick in das Repertoire der Bezeugungen, derer man sich bedient, wenn es im Japanischen Schluss mit lustig heißt, ohne dass man gleich Karate-Tritte austeilen muss. Vielleicht genügt ja ein deutlich gesagtes umeboshigao. Dass Japanerinnen ihre retirierten Ehegesponse mitunter als sodai-gomi (=Sperrmüll) titulieren, verdeutlicht, dass die Höflichkeit auch unter solchen Paaren gelegentlich Pause macht.
Natürlich weist Margaret Mehl auch auf diverse Fallgruben hin, in die man als Lernender dieser schönen Sprache immer wieder tappen kann. Möge es auch anderen, wie dem Schreiber dieser Zeilen gegönnt sein, sich eine Japanisch-Lehrerin (oder einen Lehrer) zu wissen, die (oder der) solche Unfälle einem immer wieder ausbügeln hilft!
Das vorliegende ist ein anregendes und trostreiches Werk.
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Hab das Buch für meine Verhältnisse in “Rekordzeit” gelesen. War einfach herrlich geschrieben. Vor allem der Informationsgehalt war phantastisch. Habe selten so nützliche (und in diesem Fall auch ermutigende) Infos über die japanische Sprache gefunden.
Das hört sich unterhaltsam an, aber ich bin nicht ganz im klaren darüber, ob dieses Buch einfach eine Sammlung von Essays über die japanische Sprache, oder eine Art Lehrwerk sein soll. Oder so eine Art Gegenstück zu: “So so, Du willst also Japanisch lernen…”?