Schwermütiger Samurai

Filmtitel: Kwaidan – Das Herz des Samurai
Regie: Ninagawa Yukio
Produktionsjahr: 2003
Darsteller: Karasawa Toshiaki (Iemon), Koyuki (Iwa), …

Man braucht kein Koyuki-Fan sein, um dem Film etwas abzugewinnen, aber es nützt wahrscheinlich. Wer allerdings idiosynkratisches Gemetzel unter brummigen Finsterlingen erwartet, wird enttäuscht werden. Von letzterem passiert in dem 2-Stunden-Film verhältnismäßig wenig. Bemängeln könnte man, dass die Handlung eher wie ein Fernsehspiel abgefilmt wurde – also viel kenntliche Kulisse und bisweilen eine kritikwürdige Maske. Allerdings verträgt sich das auch wieder mit dem begrenzten Handlungsrahmen, der einem Drama auf dem (europäischen) Theater nahe kommt.
Der arg melancholische Samurai Iemon, der sich seit Jahren hauptsächlich mit Schnitzen und Herumsitzen beschäftigt, entschließt sich zur Heirat mit der durch schwere Krankheit entstellten Iwa. Das Glück ihrer Ehe wird aber durch die Intrige des Hauptmanns Ito, der einst selbst Iwa begehrte, zunichte gemacht. Um den Ruf ihres Mannes zu wahren, betreibt Iwa die Trennung. Iemon verbringt seine Tage darauf mit Iwas vermeintlicher Verwandter, die von Ito geschwängert wurde. Als ihm die Hintergründe und das wahre Ausmaß seiner Beschämung vor Augen treten, macht Iemon dem unheilvollen Wirken Itos ein Ende und kehrt zu Iwa zurück.
Der Film ist mit Symbolen und Andeutungen geradezu überfrachtet und vermag Freunde der japanischen Kultur durchaus zu entzücken. Der Stoff ist, wie gesagt, großes Theater und weniger bombastisches Action-Kino und bietet reichlich Gelegenheit zur Reflexion. Außerdem gibt es sogar, was in asiatischen Filmen eher die Seltenheit ist, eine Kussszene.



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.