Japanische Gärten

Buchtitel: Japanische Gärten
Autor: Günter Nitschke
Verlag, Erscheinungsjahr: Taschen, 2003
ISBN 3-8228-2032-6

Die besondere Anordnung einer englischen Parklandschaft und, davon beeinflusst, der kontinentaleuropäische Landschaftsgarten, wären ohne die Kenntnis- und Übernahme von Aspekten ostasiatischer Gartengestaltung schwer vorstellbar. Der Natur eine Ordnung zu geben, die die jeweilige Verfasstheit des menschlichen Gemeinschaftssinns und seine kosmologische Positionierung gleichermaßen spiegelt, ist eine tausende Jahre alte Übung menschlicher Kultur. Und da sie allenthalben auf der Welt anzutreffen ist, darf wohl auch in diesem Zusammenhang von einer anthropologischen Konstante gesprochen werden.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit den Gärten Japans. Wunderbare Bilder machen die Elemente der geformten Landschaft und seiner Attribute (künstliche Hügel, Steinsetzungen, Wasserläufe, Bewuchs) verständlich. Ein historischer Abriss verdeutlicht die Einflüsse des asiatischen Festlandes (China, Indien) auf die geomantische Ausrichtung. Der Betrachter findet die Kosmologie des Shintō, etwa im heiligen Seil (shimenawa) das die Felsen verbindet, ebenso vertreten wie die Religion des Buddhismus; vor allem des Zen. Da japanischer Ästhetik grundsätzlich ein auffälliges Maß an Schlichtheit und Zurückhaltung zu Eigen ist, entdeckt man auch in japanischen Gärten nichts was diesen Eindruck trügen könnte. Der Mensch inmitten dieser Ordnung findet sich selbst als dasjenige Element, das der Harmonie das Ansehen gibt, seine Wahrnehmung senkt sich selbst ein in das Ensemble einer dargebotenen Gestaltung.
Japanische Gärten gibt es in allen Größen, von ausgedehnt bis winzigklein, und sie können sich mitunter inmitten hässlichster Umgebung befinden. Niemand wird aber dann das Hässliche bemerken, sondern erst recht dem Anmutigen seine Bewunderung zollen.
In Einzelbeispielen vorgestellt werden Gärten von der Heian-Zeit bis zur Gegenwart. Ein knappes Glossar erklärt die wichtigsten Fachbegriffe.



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