Fear and trembling

Ein hervorragender Streifen über den (weit überzogenen, aber ansonsten sehr glaubwürdig dargestellten) Alltag in japanischen Büros. Eine in Japan geborene Belgierin wächst dort bis zu ihrem fünften Lebensjahr auf. Bis zum Abschluss des Studiums findet die Erziehung und Ausbildung ausschließlich in Belgien statt und wir direkt steigen am ersten Arbeitstag der hart erkämpften, einjährigen Stelle als Bürokraft in einem Büro in Tokyo ein. Geworben aufgrund Ihrer sprachlichen und kulturellen Wissens wird das Mädchen mit den großen Plänen jedoch schnell wieder auf den Boden der Tatsache geholt und mit der japanischen Kultur und Hierarchie wieder vertraut gemacht. Anstelle des raschen Aufstieges findet ein konstanter Fettnäpfchen-Marsch ohne Ende bis zum Tiefpunkt statt.
Genau so könnte es sich vermutlich wirklich abspielen. Und viele Fettnäpfchen und Kulturdifferenzen sind absolut glaubwürdig dargestellt. Nach dem Film erwischt man sich schnell dabei wie man denkt: “Jetzt habe ich so viel über Japan gelesen und auch mit einigen Japanern zu tun gehabt. Ich war auch schon im Land… da kann ja nicht mehr viel schief gehen…”. Aber trotz alledem bin ich mir sicher findet man Beispiele der Kulturunterschiede die man einfach als Europäer (bzw. Nicht-Japaner) anders wahrnimmt und so Chaos auslöst. Gerade die allzu schnelle Verwechslung von “Höflichkeit nach Protokoll” mit “westlicher Freundschaft” kann meiner Meinung nach im echten Leben genau so tückisch wie im Film sein. Absoluter Filmgenuss mit exzellenten, humorvollen Einlagen.

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