Japanische Fremdwörter im Deutschen

Buchtitel: Kleines Lexikon deutscher Wörter japanischer Herkunft. Von Aikido bis Zen
Autorinnen: Barbara Haschke / Gothild Thomas
Verlag, Erscheinungsjahr: C. H. Beck, 2008
ISBN 978-3-406-56813-8

Sprache ist kein geschlossenes System a la Luhmann, vielmehr befinden sich Sprachen als kommunizierende Gefäße in der Welt. Und wie der Mensch seit jeher Handel treibt, Rohstoffe und Güter austauscht mit Zeitgenossen außerhalb seines unmittelbaren Gesichtskreises, tauschen sich auch gesprochene Sprachen aus. Dass unser Deutsch auch allerhand Fremdwörter aufbietet, nicht nur unter der Abteilung „Fachchinesisch“, weiß jeder. Wem wir etwa den „Pullover“ zu verdanken haben, oder die „Algebra“ kann mittlerweile als Allgemeingut betrachtet werden. Auch dass „Kebab“ keine genuine Wortschöpfung von Bewohnern Berlin Kreuzbergs ist. Dass wir viel Englisch in unser Deutsch hineintun (auch aus purem Angebertum, weil facility management natürlich viel bedeutungsvoller klingt als Hausbesorgerei) und man in der österreichischen Färbung mitunter das Tschechische bemüht (auf Lepschi gehen), mag bekannt sein. Allein, dass die einschlägigen deutschen Wörterbücher ca. 500 Wörter japanischer Herkunft ausweisen, ist dann doch neu. Barbara Haschke und Gothild Thomas gebührt das Verdienst uns diese Tatsache anhand eines schmalen Kompendiums sehr anschaulich nahe gebracht zu haben. Den Schwierigkeiten, die die Übernahme japanischer Wortarten ins Deutsche bereiten, widmen sie in der Einleitung eine Erörterung (z. B. die nicht entschiedene Artikelbildung): „Unter den Fremdwörtern japanischer Herkunft sind viele, deren Geschlecht noch nicht sicher feststeht.“(S. 12) Im Lexikonteil werden natürlich nicht nur die gängigen Begriffe (Karate, Manga, Samurai, …) gelistet und deren Bedeutung erklärt, sondern auch viele andere (z. B.: Ijime, Karoshi, Shiitake, …). Die Kapitelüberschriften geben ausgewählte Wörter in Kanji wieder (z. B. Gaijin bei den Wörtern unter G). Die Autorinnen führen die Quellen, aus denen sie schöpfen, genau an, sodass die Arbeit auch als Referenzwerk tauglich ist. Uneingeschränkt zu empfehlen!



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