Japanische Farbholzschnitte

Buchtitel: Japanische Farbholzschnitte
Autorin: Gabriele Fahr-Becker
Verlag, Erscheinungsjahr: Taschen, 2002
ISBN 3-8228-2056-3

Zwar ist die Originalausgabe bereits 1993 erschienen, aber als preisgünstiges Kompendium nach wie vor zu empfehlen. [Den Stand der Forschung deckt freilich besser das “Handbuch japanischer Holzschnitt” von Friedrich B. Schwan, München 2003, ab. Es ist aber auch erheblich teurer!] Das Buch bietet eine kurze Einführung in die Geschichte der ukiyo-e, einsetzend in der Ära der Tokugawa-Zeit, etliche Farbtafeln mit profunden Erläuterungen, ein kleines Lexikon der Fachbegriffe, sowie Kurzbiographien der ausgewiesenen Künstler. Die Art und Weise wie die Kenntnisnahme japanischer Farbholzschnitte im 19. Jahrhundert amerikanisches und europäisches Kunstschaffen beeinflusst hat und diese fruchtbare Resonanz wiederum in Japan Rückwirkung fand, zählt zu den spannendsten Kapiteln der jüngeren Kunstgeschichte überhaupt und kann in der vorliegenden Arbeit freilich nur gestreift werden. Ich selbst hege ja sehr ein Faible für die bijin-ga, weil mich die traditionelle Haartracht der japanischen Frauen irgendwie einnimmt. Ich vermute einmal, dass, abgesehen von Chinesinnen in einigen Landesteilen und Frauen der Hopis in Nordamerika, die Frauen nirgendwo ihr Haar so kunstvoll gesteckt haben wie in Japan.
Das Umschlagmotiv ziert wahrscheinlich den berühmtesten japanischen Farbholzschnitt überhaupt: “Rückseite einer Welle auf offener See” von Hokusai, einer der Ikonen der Moderne, entstanden zwischen 1831 und 1834. Um eine Vorstellung davon zu geben, in welcher “Preisklasse” allein dieses Kunstwerk rangiert, sei eine Information aus der Zeitschrift Artnews vom Jänner 2006 wiedergegeben: Das Aktionshaus Mallet Japan in Tokyo bietet ein Exemplar vom ersten Abzug der Druckplatte zu einem Schätzpreis zwischen 30.000.000 und 40.000.000 Yen an. (Wahrscheinlich ein Schnäppchen!)



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