Fl…atsch

Buchtitel: Manhole 1
Autor/Zeichner: Tetsuya Tsutsui. [Aus dem Japanischen von Claudia Peter]
Verlag, Erscheinungsjahr: Carlsen Manga, 2012
ISBN 978-3-551-73074-9

Ich bin ja nicht so der Manga-Spezialist und greife nur gelegentlich zu dem Zeug, der Zerstreuung wegen. Dass ich dann zuweilen Müll aus den Regalen der Sortimenter fische, den ich rasch dem Altpapiercontainer überantworte oder einem bereitwilligen Opfer – Aficionado wäre günstig – aufhalse, sei hier nicht verschwiegen. Klar, Geschmäcker sind verschieden und der schwer bemühte Witz, der manch gezeichneter Story anhaftet, die sich wie ein Kaugummi dahin zieht, auch nicht jedermanns Sache. Vielleicht ist dieser hier vorgestellte Manga nicht das Nonplusultra für die erlauchte Gemeinde und nachdem der Spannungsbogen über drei Bände aufrecht erhalten werden will, lässt sich hier natürlich noch nicht abschätzen, ob mich die Geschichte im letzten Band auch noch genauso fesseln wird.
Immerhin: Zeichnerisch ist die Sache fulminant geraten. Ich kann über Tetsuya Tsutsui nicht viel sagen, außer dass der kein Stümper auf seinem Gebiet ist. Kein einziges Panel ist schludrig gearbeitet und schon das erste Splash-Panel, das die dritte und vierte Seite einnimmt, ist ein Paukenschlag. Droht die Story gegen Ende vielleicht ein kleinwenig windig zu werden, treten die beiden Protagonisten der Handlung, Kommissar Ken Mizoguchi und seine Partnerin im ermittelnden Fall, Nao Inoue, die einander nicht eben sonderlich zugetan sind, nicht als Pappkameraden auf den Plan. Die Drastik mancher Darstellungen mag dem einen oder anderen womöglich auf den Magen schlagen, sie ist aber ein stimmiges Handlungselement und kein bemühter Grusel. Die erbauliche Lektüre für die botanisierende Kurzweil darf man sich von einer Handlung, in der es um einen alarmierenden Parasitenbefall von Menschen in der Stadt Sasahara, Präfektur Ishikawa, geht, aber ohnehin nicht erwarten.
Also, Empfehlung an die Gemeinde!



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