Japans Weg in die Moderne
Buchtitel: Die Geburt des modernen Japan in Augenzeugenberichten
Herausgeberin: Gertrude C. Schwebell
Verlag, Erscheinungsjahr: Dt. Taschenbuch Verlag, 1970
ISBN 3-423-02708-8
Anmerkung: Das Buch ist im regulären Buchhandel vergriffen und allenfalls über Antiquariate zu beziehen!
Die Originalausgabe dieses Quellenwerks erschien bereits 1970 und wurde textidentisch 1981 von dtv übernommen. Die Herausgeberin (und gleichzeitige Übersetzerin) hatte die Mühe auf sich geladen, Institutionen in Übersee auf der Suche nach Quellen, die die anbrechende Moderne in Japan dokumentieren, zu konsultieren. Das Ergebnis ist eine Fülle von Materialien, die Aspekte der Tokugawa-Zeit und die anbrechende Meiji-Ära aus ebenso vielfältigen zeitgenössischen Blickwinkel betrachten. Es eignet sich vorzüglich als Lesebuch, um ein vielstimmiges Klangbild dieser wandlungsreichen Epoche zu gewinnen.
Man findet darin u.a. Engelbert Kaempfers scharfsichtige Einschätzung der Verbannung christlicher Missionare aus Japan. Kurz nach der blutig errungenen Reichseinigung – in Europa zogen die Verheerungen der Konfessionskriege allmählich herauf – schufen Interessenkonflikte zwischen den christlichen Orden neue Unruheherde, denen es zu wehren galt. Der dritte Tokugawa-Shogun Iemitsu verfügte in seinen Edikten schließlich, dass die landesfremden Prätendenten machtvollen Einflusses bei Lassung ihres Lebens der Inseln verwiesen wurden. Alle folgenden Versuche von Spaniern und Portugiesen, die unterdrückten Handelsbeziehungen neuerlich anzubahnen, scheiterten. Bis mit Commodore Perrys Schwarzen Schiffen eine neue Qualität militärischer Überlegenheit und hegemonialer Arroganz auf den Plan trat.
Dem Konvolut ist eine Übersichtskarte der historischen Unterteilung Japans in 73 Provinzen, eine Zeittafel, sowie ein ausführliches Personenregister beigegeben.
Zu beanstanden bleibt nur, dass dieses empfehlenswerte, reichhaltige Werk seit seiner Taschenbuchausgabe nicht wieder aufgelegt worden ist.