Ein Hörbuch
Titel: Japan hören
Spieldauer: 76 Minuten
Idee/Text/Realisation: Corinna Hesse u. Antje Hinz
Verlag: Silberfuchs
ISBN 3-9810725-3-7
Die Idee, ein Land und seine Kultur über das Medium einer CD vorzustellen, ist durchaus charmant. Gestresste, die sich keine Zeit zum Lesen gönnen, könnten damit verführt werden, wenigstens zuzuhören, währenddessen sie fahren oder gar chauffiert werden. Vorliegendes Hörbuch (Tonträger mit bescheidenem Booklet) wird auch als Firmengabe beworben. Gedacht, es Leuten, die unversehens mit Japan und seinen Menschen zu tun kriegen, in die Hand zu geben. Aber auch andere, die sich aus touristischen oder sonst welchen Gründen für Japan interessieren, vermag es zu erbauen. Der einzige Nachteil: Es ist ein bisschen zu kurz!
Vorgestellt wird der Ursprungsmythos der Inseln, der Hörer (wie natürlich ebenso die Hörerin) erfährt Grundlegendes über Shinto, die autochthone Religion Japans, über japanische Formen des Buddhismus, Kulturgeschichte der Heian-Zeit (Roman vom Prinzen Genji), eine kurze Instrumentenkunde der Hofmusik Gagaku, das Heike-Epos, über Formen der Theater (Nô, Kabuki, Bunraku), über Samurai und Geishas und den Ursprung des Japonismus in Europa. Unterlegt ist das Ganze mit japanischer Musik. Von zwei Haikus des überragenden Dichters Bashô wird leider nur eines auch von einer Japanerin (Takako Kamada) rezitiert. Gerne würde man mehr davon hören. Eine Fülle von Details vermag Anregungen in vielerlei Hinsicht zu bieten. So erfährt man beispielsweise, dass der Begriff “Manga” erstmals von Hokusai verwendet worden ist (und was er eigentlich bedeutet) und welche Motive aus Puccinis Oper “Madame Butterfly” japanischen Melodien entlehnt worden sind. Allein die Instrumentenkunde des kaiserlichen Orchesters erschließt einem reizvolle Hörwelten.
Resümee: Sehr zu empfehlen!
[Gibt’s nicht über Amazon!]